Laminat verlegen

Anleitung: Laminat verlegen

Ein Laminatboden verleiht jedem Raum eine moderne Optik und ist vergleichsweise schnell und kostengünstig verlegt. Mit etwas handwerklichem Geschick und den richtigen Materialien gelingt das Projekt auch dem ambitionierten Heimwerker. Im Folgenden finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum fachgerechten Verlegen von Laminat inklusive Vorbereitung, Zuschnitt und Abschlussarbeiten.

  1. Werkzeuge und Material bereitlegen
    • Laminatpakete (je nach Raumgröße 5–10 % Reserve für Verschnitt)
    • Trittschalldämmung (Rolle oder laminiertes Verbundmaterial)
    • Zugeisen, Schlagklotz und Montagekeile
    • Laminatschneider, Tuchrolle oder Stichsäge
    • Zollstock, Bleistift, Winkel, Wasserwaage
    • Trittschalldämmstreifen (Randdämmstreifen)
    • Sockelleisten, Eckverbinder und Befestigungsclips
    • Staubsauger, Besen und Lappen

  2. Untergrund vorbereiten
    – Der Untergrund muss sauber, trocken, eben und tragfähig sein. Entfernen Sie alte Bodenbeläge, Nägel und Rückstände.
    – Größere Unebenheiten (ab 3 mm auf 1 m Länge) mit Fließspachtel ausgleichen. Gut durchtrocknen lassen.
    – Für Neubauten oder Feuchträume darf die Restfeuchte nicht zu hoch sein (Estrich: max. 2 % CM-Feuchte). Gegebenenfalls Dampfsperre verlegen.

  3. Laminat akklimatisieren
    – Packen Sie die Laminatpaneele ca. 48 Stunden vor der Verlegung im geschlossenen Raum aus.
    – Lagern Sie die Pakete flach auf Paletten oder auf Kartons, damit sich das Material an Temperatur (18–22 °C) und Luftfeuchte (45–65 %) gewöhnt. Verformungen und Fugenbildung werden so verhindert.

  4. Dehnungsfugen und Raumaufteilung planen
    – Zwischen Wand und Laminat entsteht eine Dehnungsfuge von 8–12 mm, die später von der Sockelleiste verdeckt wird.
    – Messen Sie den Raum aus und ermitteln Sie, wie breit die letzte Paneelreihe wird. Sollte sie weniger als 5 cm breit ausfallen, starten Sie mit schmaleren ersten Paneelen (halbieren Sie die Anfangsreihe).

  5. Trittschalldämmung verlegen
    – Rollen Sie die Dämmunterlage quer zum späteren Laminatverlauf aus. Stoßkanten überlappen oder kleben Sie mit dünnem Klebeband zusammen.
    – Randdämmstreifen an allen Wänden befestigen, damit keine Trittschallübertragung an die Wand erfolgt.

  6. Erste Laminatreihe verlegen
    – Beginnen Sie in der Raumecke mit der Nutseite zur Wand. Montagekeile einsetzen, um den Dehnungsabstand zu gewährleisten.
    – Die erste Diele komplett auslegen und die zweite in einem Winkel von ca. 20° in die Längsseite einklicken, dann absenken.
    – Verwenden Sie Schlagklotz und Zugeisen, um die Paneele dicht zusammenzuführen, ohne die Kanten zu beschädigen.

  7. Weitere Reihen und Versatz beachten
    – Die Stoßfugen der Paneele müssen versetzt liegen: Mindestens 30 cm Versatz pro Reihe. Kürzere Endstücke der ersten Reihe können als Anfang der zweiten genutzt werden.
    – Arbeiten Sie Reihe für Reihe, indem Sie die Paneele längsseitig aneinanderfügen und dann mit leichtem Klopfen verschließen.

  8. Zuschnitte und Anpassungen
    – Gegen Türzargen, Heizungsrohre oder Fensternischen messen Sie die umlaufende Breite genau ab und übertragen die Kontur auf die Paneele.
    – Sägen Sie mit Laminatschneider oder Stichsäge im langsamen Schnitt, um Ausrisse zu vermeiden. Abschließende Kanten entgraten.

  9. Abschließende Reihe verlegen
    – Die letzte Reihe wird häufig quer zugeschnitten, damit sie in den verbliebenen Spalt passt. Monteure schneiden Paneelrahmen und Nut so zu, dass die Aufbauhöhe identisch bleibt.
    – Nutzen Sie das Zugeisen, um letzte Dielen zentimetergenau einzufügen.

  10. Sockelleisten und Abschlüsse
    – Entfernen Sie die Montagekeile. Bringen Sie nun passende Sockelleisten an. Nutzen Sie Clips- oder Nägel-Montagesysteme.
    – Eckverbinder für Innen- und Außenecken verwenden, um saubere Übergänge zu schaffen.
    – Übergangsprofile zu anderen Bodenbelägen (z. B. Teppich, Fliesen) in Türbereichen einsetzen.

  11. Fertigstellung und Pflege
    – Laminatboden fegen oder absaugen, um Staub und Späne zu entfernen. Feucht wischen Sie mit nebelfeuchtem Tuch (kein Nasswischen!).
    – Stellen Sie Filzgleiter unter Möbel, um Kratzer zu vermeiden.
    – Achten Sie auf Raumklima und vermeiden Sie zu hohe Feuchtigkeit (keine nassen Mops).
    – Bei kleinen Kratzern spezielle Reparatursets für Laminat nutzen.

Tipps und Tricks

• Dehnungsfuge nicht vergessen – bei großen Flächen (ab 10 m Breite) auch mittig Raumübergang mit Profilen trennen.
• Beim Verlegen gegen die Tageslicht-Richtung starten, damit eventuelle Fugen geringer auffallen.
• Arbeiten Sie zu zweit: Ein Helfer stabilisiert bereits verlegte Reihen, während der andere zuschneidet.

Mit dieser Anleitung sind Sie bestens gerüstet, Ihren Laminatboden professionell und dauerhaft stabil zu verlegen. Viel Erfolg beim Projekt!